Insbesondere erfolgreiche Führungspersönlichkeiten haben längst erkannt, welchen unschätzbaren Wert hochmotivierte Mitarbeiter darstellen. Ihre Einsatzbereitschaft und Leistungsstärke bringen das ganze Team, ja bestenfalls die komplette Firma, auf die Siegesspur. Das Potential von Menschen zu erkennen und dann auch gezielt zu fördern, ist eine Kunst, die ein hohes Maß an Erfahrung und Empathie verlangt. Miriam Vogt, Gesellschafterin des Instituts für Mental- und Verhaltenstraining in Oberammergau, traf mit ihren Ausführungen unter dem Titel „Wir lernen, ihr wachst – Leistungssportler von heute als leistungsstarke Mitarbeiter von morgen oder was wir voneinander lernen können“ die Meinung der etwa 200 anwesenden Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Zum traditionellen Erntedankempfang der IHK Schwaben wurde dieses Jahr nach Buchloe geladen, wo die Gäste zunächst bei einem Firmenrundgang den Hauptsitz der Rudolf Hörmann GmbH & Co. KG in Buchloe kennenlernten.
In seiner Talkrunde holte Ulrich Hagemeier, Redaktionsleiter Allgäu der Allgäuer Zeitung aus Kempten, zum Thema „Integration durch Ausbildung“ als Gesprächspartner auch Regierungspräsident Karl Michael Scheufele auf die Bühne, der sehr deutlich machte, wie wichtig es ist, dass die Zuzügler schnell die deutsche Sprache lernen. „Der Prozess der Qualifizierung für den Arbeitsmarkt kann Monate, aber vielleicht auch Jahre in Anspruch nehmen“, schätzt Gerhard Schlichtherle, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren/Ostallgäu. Von den erfolgreichen Bemühungen im Allgäu, junge Flüchtlinge als Praktikanten in verschiedenen Betrieben aufzunehmen, woraus dann vereinzelt auch Ausbildungsverhältnisse entstehen, berichtet Markus Brehm, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kempten/Oberallgäu.
Miriam Vogt, ehemalige Hochleistungssportlerin in den Disziplinen Ski alpin und Rudern, hat nach ihrer Sportkarriere den Master in Sportökonomie sowie in Rhetorik und Kommunikationswissenschaften abgelegt. Der Vizepräsidentin des Deutschen Skiverbandes war es wichtig, den Gästen die Bedeutung des Dreiklangs Schule, Wirtschaft und Leistungssport zu vermitteln. Gerade ehemalige Leistungssportler brächten spannende Voraussetzungen mit, von denen eine Firma profitieren könne. Tugenden wie Disziplin, Zielorientierung, Selbst-Organisation, Verantwortung und die Fähigkeit, „intelligent zu Üben“, seien in den Sportlern aufgrund ihres jahrelangen Trainings verankert, betont Miriam Vogt. Gleichzeitig brächten die jungen Menschen aufgrund ihres Erfahrungsschatzes auch den Wunsch mit, besonders gefordert zu werden. „Führungskräfte und Trainer organisieren die Entwicklung ihrer Mitarbeiter bzw. Schützlinge und helfen ihnen dabei, ihre Potentiale im Inneren immer wieder zu aktivieren“, hebt Vogt hervor, „die Kunst dabei ist es, mit intelligenter Aufgabenstellung das Spektrum so zu erweitern, das sich auch Erfolgserlebnisse einstellen“. Durch frühzeitige Kontakte zwischen den Nachwuchssportlern und Unternehmen solle sich der Umstieg nach dem Karriereende ins Berufsleben für die jungen Menschen leichter gestalten lassen. Vogt wünscht sich daher, „Schule, Sport und Ausbildung als harmonische Einheit“ zu betrachten. Die beiden ehemaligen Sportasse aus dem alpinen Skisport Petra Haltmayr und Svenja Hujara erzählten den 200 Gästen, wie es ihnen gelungen ist, nach ihrer sportlichen Laufbahn im beruflichen Alltag Fuß zu fassen. ess/Foto: Simm